– einem Ort mit tief verwurzeltem Glauben, lebendiger Gemeinschaft und einer reichen Geschichte, die über ein Jahrtausend zurückreicht.
Bereits im Jahr 976 wurde Höchst erstmals urkundlich erwähnt. In diesem Jahr wurde auch die Zugehörigkeit von Höchst zur Mutterkirche in Wirtheim erstmalig beurkundet. Schon damals dürfte es in der kleinen Siedlung „Hosti“ ein erstes einfaches Bethaus gegeben haben.
Ein bedeutendes Zeichen des Glaubens setzte die Gemeinde im Jahr 1415 mit dem Bau der Wendelinuskapelle. Der Legende nach blieb Höchst in jenem Jahr von einer schweren Viehseuche verschont – aus Dankbarkeit errichteten die Menschen eine Kapelle zu Ehren des heiligen Wendelin, des Schutzpatrons der Bauern, Stallungen und des Viehs. Trotz zwischenzeitlicher Zerstörung und jahrzehntelangem Verfall wurde die Kapelle im Jahr 1702 wiederaufgebaut und ist bis heute ein Ort der Andacht.
Mit dem Bau der ersten Kirche im neugotischen Stil im Jahr 1892 erhielt die Gemeinde schließlich ein eigenes Gotteshaus. Nach dem Zweiten Weltkrieg wuchs die Bevölkerung stark an, sodass ein Neubau notwendig wurde. Die alte Kirche wurde abgerissen und 1966 konnte die heutige Kirche St. Wendelin geweiht werden – ein moderner Bau, der sich ganz an den Vorgaben des Zweiten Vatikanischen Konzils orientiert. Die markante Architektur mit Sichtbeton, Sandstein, Glas und Holz sowie der bewusst gestaltete liturgische Raum verleihen der Kirche einen kraftvollen, zugleich offenen Charakter. Besonders sehenswert ist der kunstvoll gestaltete Kreuzweg.
Ein weiterer bedeutender Ort des Glaubens in Höchst ist die Mariengrotte. Sie wurde zwischen 1946 und 1950 nach dem Vorbild der Grotte von Lourdes errichtet. Die Grotte ist nicht nur ein Ort der Marienverehrung, sondern auch ein stilles Denkmal für die Opfer des Zweiten Weltkriegs.
Heute ist St. Wendelin Höchst ein aktiver Kirchort – getragen von engagierten Gruppen, regelmäßigen Gottesdiensten und vielfältigen Veranstaltungen. Ob bei der Mitgestaltung des Gemeindelebens, in stiller Andacht oder bei einem Besuch der Kapelle oder Grotte: Hier ist Raum für Begegnung, Glauben und Gemeinschaft.
Für Ideen und Anliegen an unserem Kirchort ist das Kirchenteam unter kirchenteamhoechst@gmx.de für Sie ansprechbar. Für allgemeine Anliegen steht unser Pfarrbüro unter pfarrei.gelnhausen@bistum-fulda.de zur Verfügung.
Schön, dass Sie da sind – herzlich willkommen in St. Wendelin, Höchst!
Erst im Jahr 1892 konnte mit dem Bau einer Kirche im neugotischen Stil in Höchst begonnen werden. Zuvor mussten die Gläubigen die Gottesdienste in Wirtheim besuchen. Diese Kirche stand immer im Mittelpunkt des Gemeindelebens. Damals hatte Höchst etwa 500 bis 600 Einwohner und in der Kirche wurde Raum für 200 Sitzplätze geschaffen. Durch Flucht und Vertreibung war die Seelenzahl in den 1960er Jahren auf über 1200 Katholiken angewachsen und es begannen die ersten Überlegungen hinsichtlich einer Erweiterung. Verschiedene Ideen und Pläne für diese Erweiterung wurden entwickelt und gipfelten in der schwierigen Entscheidung, die alte Kirche abzureißen und einen Neubau zu wagen.
Der erste Spatenstich für die von Architekt Dipl.-Ing. Herbert Roel geplante Kirche erfolgte am 15.06.1964, zunächst für das Jugendheim, welches während der Bauzeit der neuen Kirche auch als Notkirche dienen musste. Am 20.09.1964, dem Ehrentag des Schutzpatrons, des hl. Wendelin konnte die feierliche Grundsteinlegung und Weihe durch Dechant Otto Boden begangen werden. Im Juli 1965 folgte, nachdem die alte Kirche im Januar 1965 abgerissen wurde, das Richtfest und am 03. April 1966 konnte die neue Kirche durch den Diözesanbischof Dr. Adolf Bolte geweiht werden. Damit war zwar das unmittelbare Bauvorhaben abgeschlossen, es fehlten aber noch einzelne wichtige Ausstattungsteile, wie z.B. Taufstein, Weihwasserbecken, Altarkreuz und Orgel, deren Anschaffung sich noch einige Zeit hinzog.
St. Wendelin war eine der ersten Kirchen in der Diözese Fulda, deren Neubau konsequent nach den Prinzipien des II. Vatikanischen Konzils geplant und umgesetzt wurde. Architekt Herbert Roer gibt in einer Festschrift anlässlich der Kirchweihe einige Einblicke in seine planerischen Überlegungen: „Die Altarinsel ist mit dem Altarstein, dem Abo, dem Sakramentsaltar und der Priesterbank nach der neuen Konstitution über die Liturgie nach dem II. Vatikanischen Konzil gestaltet. Danach spielt sich die Eucharistiefeier an drei verschiedenen Orten des Altarraumes ab, die wie drei Brennpunkte die Gestaltung des Altarbezirkes architektonisch bestimmen. Zwischen diesen durch die Funktion der Liturgie besonders gesetzten Orten vollzieht sich der Gottesdienst zwischen Priester und umstehenden Gläubigen in Ruf und Antwort, Gruß und Gegengruß, in Gebet, Gesang, Predigt und Sakrament.“
Wie viele Kirchen, die in den 1960er Jahre gebaut wurden, orientiert sich auch St. Wendelin Höchst in ihrem Grundriss nicht mehr am rechteckigen Längsbau. Vielmehr erhebt sich der Kirchenbaukörper, wie Architekt Roer in seiner Bauerläuterung weiter ausführt, über einem großen Fünfeck: „Der Raum, axial angeordnet, weitet sich weit und steigt bestimmend von fast vier auf vierzehn Meter zum Chorraum an.“ Außerdem erfahren wir vom Architekten, dass die gescheitelte Dachfläche mit einer Stützweite von 28 Metern die Grundfläche wie ein „bergendes Zelt“, das den Gläubigen Obdach gewährt, das als Heimstatt des „wandernden Gottesvolkes“ dient, aber dabei sinnbildlich auch für das Vorläufige unseres diesseitigen Lebens steht.
Der Gesamteindruck unserer Kirche wird dabei wesentlich bestimmt von den verwendeten, äußerlich sichtbaren Materialien: Sandstein, Kalkstein, Glas, Holz und Sichtbeton. Der Architekt weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass die Materialien im Inneren der Kirche wie auch außerhalb naturbelassen sind. Der rote Sandstein der Chorwand, das Deckenholz, die Bodenplatten aus gesägtem Muschelkalk sowie der Sichtbeton in Verbindung mit den eindrucksvollen Betonglasfenstern geben dem Raum „einen herben und auch ausdrucksstarken Charakter“.
Quelle: St. Wendelin – 50 Jahre katholische Kirche Höchst, Festschrift und Kirchenchronik
Bei der Betrachtung des von Bildhauer Wolfgang Kleiser aus Eichenholz geschnitzten Kreuzweges erinnern wir uns an denjenigen, dem die Kirchengemeinde dieses Gesamtkunstwerk in 14 Stationen zu verdanken hat: Pfarrer Hermann Trost (26.05. 1936 - 31.01.2016).
Von August 1982 an hatte der in Eiterfeld-Körnbach geborene Priester und Religionspädagoge die Administration der Pfarrkuratie St. Wendelin Höchst zusätzlich zu seiner Tätigkeit als Lehrer an der Kopernikusschule Freigericht übernommen. Über seine aktive Zeit als Lehrer hinaus war er bis Juli 2007, insgesamt 25 Jahre, in Höchst in Pfarrdienst und Seelsorge tätig. Anlässlich seines 25-jährigen Priesterjubliäums am Ostermontag, 06. April 1988, verzichtete Pfarrer Trost auf persönliche Zuwendungen zu Gunsten der Anschaffung eines Kreuzweges, der am 1. Fastensonntag 1990 eingeweiht werden konnte.
Quelle: St. Wendelin – 50 Jahre katholische Kirche Höchst, Festschrift und Kirchenchronik
Herzliche Einladung zu den Terminen und Veranstaltungen der Messdiener und Youth Work Höchst. Mehr Infos auf Instagram unter @messdiener_hoechst.
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